Workshop mit Sarah Neumann: Vokale Improvisation
Am Samstag, den 16.04.23016 fand im Musiksaal des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Marbach/Neckar, während der dortigen Renovierungsarbeiten unter Leitung der Gesangspädagogin und Sängerin Sarah Neumann ein Workshop statt.
Frau Neumann, gleichzeitig eine der Verbandsdirigenten des Friedrich-Schiller-Chorverbandes, zeigte, dass sie in den unterschiedlichsten Musikrichtungen zuhause ist. Die angesetzten 2 1/2 Stunden für den Workshop verflogen, nach einhelliger Meinung der teilnehmenden Sängerinnen und Sänger viel zu schnell.
Die Sänger und Teilnehmer des Workshops stammten aus den verschiedensten Chören unseres Chorverbandes. Alles fremde Gesichter, man hatte dennoch sehr schnell das angenehme Gefühl ein Teil der Gemeinschaft zu sein. Männer??.. auch hier mangelte es, ich zählte mal gar nur 4 Männer unter den 30 Teilnehmern des Workshops.
Nach kurzem Einsingen lernten wir die verschiedenen Klangnuancen des ‚Apfel-Aaaas’ kennen. Nichts Imposantes aber dennoch interessant, denn nur mit wenig Abänderung der Stimme, erklang dasselbe ‚A‘ nuanciert. Abgestuft, mal weicher mal härter, mal greller und mal dumpfer.
Nach einer entspannenden, leichten Rückenmassage und Abklopfen des Rückens, folgte die erste Übung, die für manchen Teilnehmer etwas befremdlich war: Es galt, den Körper eines zufällig gewählten Partners in der Vielfalt seiner Bewegungsmöglichkeiten kennenzulernen.
Diese körperliche Nähe des Übungspartners war Vorbereitung zum zentralen Thema des Workshops - dem Improvisieren. Kein Improvisieren ohne Vertrauen gegenüber dem Anderen und den übrigen Teilnehmern. Übungen, mit denen die Bewegungen des Gegenübers gespiegelt werden, förderten die Abgabe und die Übernahme von Verantwortung und Führung. Der Blickkontakt zum Gegenüber war maßgeblich um sich gegenseitig zu vertrauen. Wie leicht ließen sich daraufhin Hand-, Arm- und Rumpfbewegungen spiegeln. Die Führung wurde gewechselt, abgegeben und sich wieder zurückgeholt.
Danach folgten einfache Tanzschritte als Grundstock für das darauf aufbauendes Grooven mit der Stimme und Rhythmus. Gesang, Sprache und Bewegung zu koordinieren, war manchmal kein leichtes Unterfangen. Es machte jedoch zunehmend Spaß, dies alles in Einklang zu bringen. Und Routine tat ihr Übriges.
Abschluss war, die grundlegendenden Schemata des Swings und des Blues kennenzulernen und wer aufmerksam zuhörte, vernahm zu den erlernten Akkordfolgen des Swing und des Blues in den letzten Klavierstücken bereits überzeugende und gutklingende Improvisationen von Mutigeren heraus, von denen ich zu Beginn eher meinte, dass sie zurückhaltend, gar schüchtern seien.
Die paar Stunden des Workshops förderten nicht nur Konzentration, Koordination, Atmung und Stimme, sondern auch Mut und Selbstbewusstsein.
Schade, dass Diana und ich nicht mehr aus unseren Reihen bei dem Workshop erkennen konnten. Es dürfte ohnehin nicht der Letzte gewesen sein…
Bericht: Buzzer Roland